Der Schamane
Schamanen sind “Seher” mit besonderer Kraft und können willentlich einen veränderten Bewusstseinszustand erreichen. Innerhalb dieses Zustandes reisen sie in nichtalltägliche Welten, um dort für sich und den Klienten Wissen und Kraft zu erlangen.
Der Schamane ist ein ganzheitlich denkender Mensch, der die Wirklichkeit so wie sie sich ihm darstellt hinnimmt, ohne ständig nachzufragen,
warum etwas ist, wie es ist. Die schamanische Methode blickt auf mindestens 40 Jahrtausende rein spirituelles Erfahrungswissen zurück – und dies in nahezu
allen Kulturen der Welt.
Ein Schamane ist Meister der Energie und erkennt, dass alles Leben der Erde hinter dem materiellen Gewandein energetisches trägt, mit dem er in wechselseitigem Austausch mit der anderen Welt, der unsichtbaren, der geistigen Welt steht. Die charakteristische Fähigkeit eines Schamanen ist sein wirklicher Zugang und Kontakt mit den Wesen der anderen Welt.
Schamanisch zu arbeiten heißt also, das sichere Gespür dafür zu entwickeln, wohin ein Weg führt, bevor man ihn einschlägt. Bei der Begegnung mit einem anderen Menschen gilt es dann zu wissen, wie man behutsam hilft, rechtzeitig einer Katastrophe ausweicht oder einer körperlich und seelisch spürbaren Sackgasse entkommt.
Meist sind gerade Menschen die die Berufung des Schamanen in sich tragen jene, die durch schwere Leiden gegangen sind und den Weg zur Genesung fanden. Im Laufe der Zeit, erkennt der Schamane durch den eigenen Heilwerdungsprozess, wie er auch anderen helfen kann.
Schamanismus ist ein Werkzeug für den spirituell Suchenden, wie beispielsweise Hammer, Zange oder Säge für den Handwerker.
Der Schamane verwendet seine Fähigkeit, mit dem “dritten Auge” oder “mit dem Herzen” zu sehen.
Ein Schamane kann sich durch bestimmte Techniken willentlich in einen tranceähnlichen Bewusstseinszustand versetzenund in diesem bewusst handeln. Er arbeitet dabei nicht mehr auf der vordergründigen Ebene des Verstandes, sondern unmittelbar auf der seelischen. Praktisch alle Schamanen auf der Welt setzen im Prinzip gleichartige Techniken ein, selbst wenn sich ihre Rituale oft stark voneinander unterscheiden.
Dabei ist es jedoch wichtig den eigenen kulturellen Hintergrund mit einzubeziehen. Kulte und Rituale fremder Kulturen üben auf uns Menschen, die durch westliches Denken geprägt sind, eine große Faszination aus. Problematisch wird das Ganze, wenn man meint, es sei damit getan, diese einfach zu übernehmen. Es ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung, dass ich mich mit dem Lebensraum und den hier gebotenen Möglichkeiten intensiv auseinandersetze, um ein Ritual zu kreieren, dass sich auf mich, meine Lebensumstände, meine Umgebung was Tier und Pflanzenwelt anbelangt, einstelle.
Schamanisches Heilen wirkt auf die tiefsten Schichten eines Menschen und hinterlässt dort solch einen nachhaltigen Eindruck, dass regionale oder kulturelle Unterschiede praktisch ohne Belang sind.